4 years ago in Quotes
Thanks, but I'll stay with Email 1.0 for as long as I can. It is one of the last remaining corners of the internet that is not infested with all the human-hostile behaviors you call "features".

Centralized walled garden, bound to fail, or worse, acquired by some super-evil corp at any moment ("our wonderful journey"), packed with emojis, real-time information on who is looking at what worse than the Stasi and loss of control of your timeline is what EVERYONE ELSE ALREADY PEDDLES. These things are part of the problem, not part of the solution. For fuck's sake, leave email alone.
 4 years ago in Quotes
They never pay the slaves enough so they can get free, just enough so they can stay alive and come back to work. I could see all this. Why couldn't they? I figured the park bench was just as good or being a barfly was just as good. Why not get there first before they put me there? Why wait?

I just wrote in disgust against it all, it was a relief to get the shit out of my system.
 4 years ago in Quotes
You don't wanna hear my message. You spent fifty years evolving a propaganda system that'll take the truth and change it into what you wanna hear. You don't wanna hear shit that's gonna mean you might have to give up something. You don't want it. All you wanna do is sit on your fat, dividend-drawing ass and draw dividends.
"Punishment Park"
 4 years ago in Quotes
There exists in our society a widespread fear of judging that has nothing whatever to do with the biblical "Judge not, that ye be not judged," and if this fear speaks in terms of "casting the first stone," it takes this word in vain. For behind the unwillingness to judge lurks the suspicion that no one is a free agent, and hence the doubt that anyone is responsible or could be expected to answer for what he has done. The moment moral issues are raised, even in passing, he who raises them will be confronted with this frightful lack of self-confidence and hence of pride, and also with a kind of mock-modesty that in saying, Who am I to judge? actually means We're all alike, equally bad, and those who try, or pretend that they try, to remain halfway decent are either saints or hypocrites, and in either case should leave us alone.
 4 years ago in Quotes
Software project management practices are, nearly by definition, warmed-over Taylorist management principles that worked pretty well to weed out the people in factory assembly lines who weren’t working to their peak efficiency. They’re explicitly dehumanizing, but they also don’t even make sense when you can’t even measure efficiency. The upshot is that their application creates a prison guard/prisoner mentality, so it shouldn’t be surprising when the targets start to adopt a prison-yard mentality.
 4 years ago in Zitate
Es gibt in unserer Gesellschaft eine weitverbreitete Furch zu urteilen, was ĂŒberhaupt nichts zu tun hat mir jenem "Richtet nicht, auf dass Ihr nicht gerichtet werdet", und wenn diese Furcht meint, niemand solle "den ersten Stein werfen", dann trifft es die Sache nicht. Denn hinter der Abneigung, ĂŒber die Taten anderer zu urteilen, lauert der Verdacht, dass eigentlich niemand ein frei handelndes Wesen ist, und somit der Zweifel, ob ĂŒberhaupt jemand fĂŒr sein Tun verantwortlich ist oder zumindest fĂŒr seine Taten einstehen kann. Jeder, der auch nur beilĂ€ufig moralische Fragen aufwirft, findet sich sofort konfrontiert mit einem erschreckenden Mangel an Selbstvertrauen und Stolz und mit einer vorgetĂ€uschten Bescheidenheit, die mit "Wer bin ich, dass ich richte?" sagen will: Wir sind alle gleich, gleichermaßen schlecht, und jene, die versuchen, halbwegs anstĂ€ndig zu bleiben, sind entweder Heilige oder Heuchler, und beide sollten uns in Ruhe lassen. Daher kommt es immer genau dann zu einem Aufschrei, wenn jemand an einer bestimmten Person eine ganz besondere Schuld festmacht, anstatt die Schuld fĂŒr alle Taten bei geschichtlichen Bedingungen und dialektischen Bewegungen zu suchen, kurz: bei einer geheimnisvollen Notwendigkeit, welche sich hinter dem RĂŒcken der Menschen vollzieht und alles, was sie tun, mit einer tieferen Bedeutung auflĂ€dt.
"Was heißt persönliche Verantwortung in einer Diktatur?"
 4 years ago in Zitate
Wir urteilen ĂŒber Vergangenes, nicht um Recht zu haben, sondern um -- aus den Verstrickungen der Zeit befreit -- die Dinge fĂŒr die Zukunft zu bedenken.

An der Gleichschaltung 1933 könne man den Zusammenbruch des persönlichen Urteilsvermögens studieren, so Arendt. Sobald man heutzutage an einer bestimmten Person eine besondere Schuld festmache, anstatt die Schuld fĂŒr alle Taten bei geschichtlichen Bedingungen und dialektischen Bewegungen zu suchen, wer man angegriffen; und wer immer auch nur beilĂ€ufig moralische Fragen aufwerfe, sei mit einem erschreckenden Mangel an Selbstvertrauen und Stolz konfrontiert. Stolz aber ist, in den Worten von Isak Dinesen, "Der Glaube an die Idee, die Gott hatte, als er uns schuf. Ein stolzer Mensch trachtet danach, im Lichte dieser Idee zu leben und sie zu verwirklichen."

Indem wir ĂŒber eine Geschichte nachdenken, sie uns und anderen immer neu erzĂ€hlen und auf diese Weise, nachdem sie zu einem Ende gekommen ist, anfangen, "krĂ€ftig ins Urteilen" zu kommen, hört die Geschichte auf, eine Folge nackter Ereignisse zu sein. Die Tatsachen, und seien sie noch so grausam, mĂŒssen bewahrt werden, nicht, damit wir nicht vergessen, sondern damit wir urteilen können. Schließlich ist es die FĂ€higkeit zu urteilen, die uns zum Handeln befĂ€higt. Denn jede menschliche Tat ist ja eine Entscheidung. "Hinter der Abneigung zu urteilen", so heißt es in dem hier abgedruckten Vortrag, "lauert der Verdacht, dass eigentlich niemand mehr ein frei handelndes Wesen ist."
 4 years ago in Quotes
Human intuition is bad at dealing with exponential growth but it’s very good at one thing: not looking weird in front of your peers. It’s so good at this, in fact, that the desire to not look weird will override most incentives.
 4 years ago in Zitate
QuarantĂ€ne-HĂ€user sprießen
Ärzte, Betten ĂŒberall,
Forscher forschen, Gelder fließen -
Politik mit Überschall.
Also hat sie klargestellt:
Wenn sie will, dann kann die Welt.

Also will sie nicht beenden
das Krepieren in den Kriegen,
Das Verrecken vor den StrÀnden
und dass Kinder schreiend liegen
in den Zelten, zitternd, nass.
Also will sie. Alles das.
 4 years ago in Zeug

Sind unsere Leben so viel wert wie eure?

Warum gibt es von der Regierung nicht mehr Mittel, um rechtsextremistische Strukturen aufzudecken? Warum lagen - Stand letztes Jahr – 482 offene Haftbefehle gegen untergetauchte Rechtsextremisten vor? Warum wird der Fahndungsdruck nicht erhöht, warum hĂ€ngen nicht, wie zu RAF-Zeiten, ĂŒberall Fahndungsplakate?
 4 years ago in Metasammlung

Die "GemĂ€ĂŸigten"

Die totalitĂ€re Bewegung benutzt die Frontorganisationen als einen Schutzwall, der die Mitgliedschaft, ihren fanatischen Glauben an die ideologische Fiktion und ihre "revolutionĂ€re" Moral gegen den Schock einer noch intakten Außenwelt schĂŒtzt; gleichzeitig dient die Frontorganisation der Mitgliedschaft als eine genau ĂŒberwachte BrĂŒcke in die NormalitĂ€t zurĂŒck, eine BrĂŒcke, ohne welche die Mitglieder vor dem Sieg der totalitĂ€ren Bewegungen den Gegensatz zwischen ihren Überzeugungen und den Ansichten aller ĂŒbrigen, zwischen der ideologischen Fiktion und der RealitĂ€t der normalen Welt allzu scharf empfinden wĂŒrden. WĂ€hrend des Kampfes der Bewegung um die Macht bewĂ€hrt sich die Frontorganisation gerade darin, daß sie die Parteimitglieder nicht nur isoliert, sondern ihnen gleichzeitig sich als NormalitĂ€t darbietet, ihnen ein Falsifikat der Außenwelt gibt, das den Einbruch der wirklichen Welt wirksamer abhĂ€lt als bloße Indoktrination und Fanatismus. Die deutliche Differenz zwischen seiner eigenen Haltung und der eines Sympathisierenden wird den Parteinazi oder Parteibolschewisten in seinem Glauben an die ideologisch-fiktive ErklĂ€rung von Welt und Geschichte gerade darum bestĂ€rken, weil der Sympathisierende Ă€hnliche Meinungen in einer noch "normalen" Form hegt. Die Reste von NormalitĂ€t im Sympathisierenden, seine mangelnde Folgerichtigkeit und ein gewisser Wirklichkeitssinn, der es nicht dazu kommen lĂ€ĂŸt, ideologische Meinungen in das ihnen inhĂ€rente totalitĂ€re Extrem zu treiben, erscheinen dem Parteimitglied als reprĂ€sentativ fĂŒr die gesamte außerhalb der Bewegung stehende Welt. So gewinnt er die Vorstellung, als hĂ€tte er in einer weniger konsequenten und konfuseren Weise jeden auf seiner Seite, den die Bewegung nicht von vornherein als den Feind gebrandmarkt hat - den Juden, den Kapitalisten. Durch die Frontorganisationen der Sympathisierenden hindurch erscheint die Welt als voll von geheimen VerbĂŒndeten, die nur noch nicht die notwendige Geistes- und CharakterstĂ€rke aufbringen können, um die Konsequenzen aus ihren Überzeugungen zu ziehen. Die Frontorganisationen sind die von den totalitĂ€ren Bewegungen eigens errichtete Fassade einer nichttotalitĂ€ren Außenwelt. Es ist der Ersatz der Wirklichkeit, der am wirksamsten vor der Wirklichkeit schĂŒtzt.

Ebenso wirksam nun, wie die Frontorganisationen die Mitglieder ĂŒber den eigentlichen Charakter der Außenwelt tĂ€uschen, tĂ€uschen sie die Außenwelt ĂŒber den eigentlichen Charakter der Bewegung. Die Sympathisierenden, deren alltĂ€gliches Leben ja noch innerhalb einer nichttotalitĂ€ren und nach "normalen" Regeln sich vollzieht, bieten sich natĂŒrlicherweise den Blicken der Außenstehenden zuerst dar. Sie machen zumeist noch nicht einmal den Eindruck von Fanatikern und können in jedem Fall den Anspruch erheben, daß ihre Meinung unter anderen Meinungen gehört werde. Es ist in dieser Form einer anscheinenden harmlosen Meinung unter Meinungen, daß die ideologische Fiktion zuerst in dem Meinungschaos der modernen Welt erscheint und in ihm eine erst kaum merkliche PrĂ€ponderanz gewinnt, bis schließlich in dem eigentlich prĂ€totalitĂ€ren Stadium alle Diskussionen von totalitĂ€ren Elementen vergiftet sind. [Das Chaotische dieser prĂ€totalitĂ€ren AtmosphĂ€re, in der blinde Meinungen sich ĂŒberall durchsetzen und jegliche dogmatische Verabsolutierung erstmal eine Chance hat, ist in der kleinen klassischen Schrift von Karl Jaspers, Die geistige Situation der Zeit, die 1931 erschien, geschildert.] Diese sind als solche schwer zu diagnostizieren, weil die totalitĂ€ren Meinungen von Menschen vertreten werden, die subjektiv ehrlich meinen, daß sie eben nur anderer Meinung sind als andere Leute; zudem fĂ€llt in dem ohnehin herrschenden Meinungschaos die AbsurditĂ€t gerade ihrer Meinung kaum auf. Die Sympathisierendenorganisationen hĂŒllen die Bewegung in einen Nebel der NormalitĂ€t und RespektabilititĂ€t und dienen ihnen in doppelter Weise als Fassade: Sie tĂ€uschen die Parteimitglieder ĂŒber den radikalen Bruch, den sie mit der gesamten nichttotalitĂ€ren Welt vollzogen haben; und sie tĂ€uschen die nichttotalitĂ€re Umgebung ĂŒber die radikale Andersartigkeit und AggressivitĂ€t der ideologischen Fiktion.
"Elemente und UrsprĂŒnge totaler Herrschaft", S. 544 f.
Die Funktion der paraprofessionellen VerbĂ€nde jedoch ist bei beiden totalitĂ€ren Bewegungen die gleiche. Sie hĂ€ngt aufs engste mit dem "totalen" Charakter der Bewegung zusammen, die eine Organisation aufstellt, die von vornherein prĂ€tendiert, die gesamte Welt, die gesamte Gesellschaft zu reprĂ€sentieren. So wie es das ausgesprochene Endziel der Nazipropaganda war und die unausgesprochene Praxis des bolschewistischen Systems ist, nach der Machtergreifung das gesamte Volk als Sympathisierende (aber nicht als Parteimitglieder) zu organisieren, so ist das Ziel der totalitĂ€ren Bewegung, vor der Machtergreifung den Eindruck zu erwecken, daß man gleichsam komplett sei, das heißt alle Elemente der Gesellschaft in den eigenen Reihen habe. Die Nazis gingen in der Organisation einer kompletten Gegen-Welt vor der Machtergreifung noch einen Schritt weiter als die Bolschewisten und errichteten eine Reihe von Parteiinstitutionen, die genau nach dem Modell der staatlichen Ministerien gebildet waren. Keine dieser Parteiabteilungen - fĂŒr auswĂ€rtige Angelegenheiten, fĂŒr Erziehung, Kultur, Sport, und so weiter - hatte rein beruflich ein höheres Niveau als die paramilitĂ€rischen VerbĂ€nde. Alle zusammen bildeten eine vollkommene Scheinwelt, in der jede RealitĂ€t der nichttotalitĂ€ren Welt ihre genaue Entsprechung gefunden hatte.

Diese Verdoppelungstechnik, so wertlos fĂŒr die Machtergreifung im allgemeinen wie die paramilitĂ€rischen VerbĂ€nde, fĂŒr den bewaffneten Aufstand im besonderen, wurde dann von grĂ¶ĂŸter Bedeutung fĂŒr den sogenannten totalitĂ€ren Staat. Aber auch vor der Machtergreifung, innerhalb einer nichttotalitĂ€ren Welt, sind die paraprofessionellen Frontorganisationen von höchstem Wert. Sie dienen nicht nur der Komplettierung der fiktiven Welt der Bewegung, in der alles und alle, vom Straßenfeger bis zum UniversitĂ€tsprofessor, vertreten sein muß, sie bilden nicht nur unvergleichliche Werkzeuge fĂŒr die Unterminierung der betreffenden Sektoren einer noch nicht totalitĂ€ren Gesellschaft und ihres Berufsethos, sondern sie sind, gleich den paramilitĂ€rischen VerbĂ€nden, aufs genaueste bestimmten ideologischen MassenĂŒberzeugungen angepaßt, durch die sie karikierend das Zerrbild, das die Masse sich von bestimmten Berufsgruppen gemacht hat, in die Wirklichkeit umsetzen. Der Vorstellung, die in einer durch Krisen erschĂŒtterten Welt verstĂ€ndlich genug ist, daß die Vertreter des Rechts eigentlich Rechtsbrecher seien, wird entgegengekommen durch eine Organisation von Juristen, die Rechtsbrecher aus Überzeugung sind und das Verbrechen juristisch verteidigen; der Vorstellung, daß Ärzte eigentlich Mörder sind, wird entsprochen durch eine Ärzteorganisation, die alle diejenigen aufnimmt, die bereit sind, ihre eugenischen Prinzipien bis zu der Konsequenz des Mordes durchzufĂŒhren; der Vorstellung von der Ignoranz der Gelehrten wird nachgeholfen durch VerbĂ€nde an den UniversitĂ€ten, in denen nicht nur Ignoranz zugunsten sogenannter Charaktereigenschaften gepredigt, sondern offen demonstriert wird. Die totalitĂ€ren Bewegungen, mit anderen Worten, realisieren das Zerrbild, das die heimatlos und asozial gewordenen sich von der Gesellschaft gemacht haben, mit der gleichen Konsequenz, mit der sie die Wahnidee der Weisen von Zion sich zu eigen machen. Die FĂŒhrer der totalitĂ€ren Bewegungen, die selbst noch nichtotalitĂ€ren VerhĂ€ltnissen entstammen und die geheimen WĂŒnschen der Massen kennen, wissen sehr genau, daß hinter dem Zerrbild vom Rechtsvertreter als Rechtsverdreher, vom Arzt als Mörder, vom Gelehrten als dem Ignoranten der Wunsch steht, das Recht zu brechen, Menschen zu töten und das Wissen aus der Welt zu schaffen. Die totalitĂ€ren Bewegungen organisieren vor der Machtergreifung alle diejenigen Elemente in den verschiedenen Berufsgruppen, die diesen MassenwĂŒnschen bereits entsprechen, und verfĂŒgen damit ĂŒber ein fĂŒr jede Gruppe in der Gesellschaft spezifisch geeignetes Instrument der Zersetzung.

[..]

Jedenfalls gehört es mit zu der Unterminierungsfunktion der paraprofessionellen Gruppen, die beruflichen MaßstĂ€be nach Möglichkeit zu senken und das spezifische Berufsethos jeder Gruppe zu untergraben. Die eigentĂŒmliche Substanzentleerung, die entweder bereits vorgebildet der Grund und Boden wird, auf dem die totalitĂ€ren Bewegungen entspringen und gedeihen können, oder als Vorbedingung totalitĂ€rer Herrschaft kĂŒnstlich nach der MachtĂŒbernahme hergestellt wird, wird durch die paraprofessionellen Gruppen aufs wirksamste gefördert. Die Tatsache, daß in solchen VerbĂ€nden automatisch diejenigen prominent werden, die an ihrem Beruf am wenigsten interessiert oder in ihm am schlechtesten weggekommen sind, ist hierbei sogar von zweitrangiger Bedeutung. Wesentlicher ist, daß ihre politische Schulung gerade darin besteht, ihren sachlich gebundenen und daher notwendig limitierten Vorstellungskreis zu "erweitern", bis sie gelernt haben, in Jahrhunderten und "Kontinenten zu denken". Allgemein gesprochen geht es um die Vorbereitung jener MentalitĂ€t, die mit Himmlers Worten "eine Sache nie um ihrer selbst willen tut".
"Elemente und UrsprĂŒnge totaler Herrschaft", S. 548 ff.
Er war ein Amateur, dazu noch schĂŒchtern, der schließlich nach zwei Stunden stiller Vorbereitung gewagt hatte, es mal zu probieren. Er war ein jungfrĂ€ulicher Nazi. Die SS-Leute waren wenigstens noch gezwungen, mit uns zu leben; sie trugen nicht diese Kaplanskleidung, sie trugen den Totenkopf.

Er wĂŒrde sich nachher mit seiner Frau und seinen Kindern zu Tisch begeben, und er wĂŒrde vielleicht von seinem Ausfall erzĂ€hlen, von seiner Mannestat. Wir hatten ihm dazu gedient, seine Jungfernschaft auf diese ungefĂ€hrliche Goldbrillenart zu verlieren.

Jetzt wurde die sichtbare TĂŒnche aller Dinge auf dem Lande draußen, die uns im Verlaufe des Transports von Buchenwald so aufgefallen war, zur Provokation. Die LĂŒge der Ehrbarkeit dieses Mannes, die LĂŒge seines freundlichen Gesichtes und seines BĂŒrgerhauses waren entsetzlich. Die EnthĂŒllung der Raserei der SS, die sich in aller Ruhe vollzog, rief vielleicht nicht soviel Haß hervor wie die LĂŒge dieses Nazi-BĂŒrgertums, das diese Raserei nĂ€hrte, sie hĂ€tschelte, sie mit ihrem Blut, ihren "Werten" nĂ€hrte.
"Das Menschengeschlecht"
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 4 years ago in Zitate
Was muss die Politik jetzt tun?

Sie muss sich schonungslos von Rechtsradikalen abgrenzen. Die Grenze muss schon bei Rassismus gezogen werden. Denn Rassisten haben durch die sozialen Netzwerke das GefĂŒhl, einer Mehrheit anzugehören. Rechtsradikale Ideologien und Rassismus dĂŒrfen kein normaler Teil des politischen Diskurses werden. DafĂŒr muss man auch Menschen ausgrenzen.
 4 years ago in Zitate
Wir wollen uns nicht als MĂ€rtyrer fĂŒhlen, obwohl wir manchmal Grund dazu hĂ€tten. Denn die Reinheit unserer Gesinnung lassen wir uns von niemanden antasten. Unsere innere Kraft und StĂ€rke ist unsere stĂ€rkste Waffe.
27. November 1937
 4 years ago in Zitate
Ich glaube, es ist schon ein Unterschied zwischen Vorbestimmen und Vorauswissen. Vorbestimmung lĂ€sst sich fĂŒr mich viel schwerer, fast gar nicht eigentlich, mit dem freien Willen vereinbaren. Vorherwissen viel eher, obwohl es noch unbegreifliches Geheimnis bleibt. Übrigens ist „Vorherwissen“ menschlich gesprochen, da Gott ja nicht an unsre Zeit gebunden ist, man mĂŒsste die Vorsilbe „Vorher“ streichen und nur Wissen sagen.
12. Januar 1943
 4 years ago in Zitate
Die PrĂ€destination und der freie Wille, diese beiden anscheinend nicht vereinbaren GegensĂ€tze – jetzt machen sie mir eigentlich nicht mehr viele Schmerzen, obwohl ich sie so wenig erklĂ€ren kann wie vorher. Dass Gott allwissend ist, daran glaube ich, und die notwendige Folgerung daraus ist, dass er auch von jedem einzelnen weiß, was nach der Zeit ist. Dies verlangt auch seine Eigenschaft als unendlicher Gott. Meinen freien Willen fĂŒhle ich, wer kann ihn mir beweisen!
12. Januar 1943
 4 years ago in Zitate
Ich kann es nicht verstehen, wie heute „fromme“ Leute fĂŒrchten um die Existenz Gottes, weil die Menschen seine Spuren mit Schwert und schĂ€ndlichen Taten verfolgen. Als habe Gott nicht die Macht (ich spĂŒre, wie alles in seiner Hand liegt), die Macht. FĂŒrchten bloß muss man um die Existenz der Menschen, weil sie sich von Ihm abwenden, der ihr Leben ist.
9. August 1942
 4 years ago in Zitate
Viele Menschen glauben von unserer Zeit, dass sie die letzte sei. All die schrecklichen Zeichen könnten es glauben machen. Aber ist dieser Glaube nicht von nebensĂ€chlicher Bedeutung? Denn muss nicht jeder Mensch, einerlei in welcher Zeit er lebt, dauernd damit rechnen, im nĂ€chsten Augenblick von Gott zur Rechenschaft gezogen zu werden? Weiß ich denn, ob ich morgen frĂŒh noch lebe?
9. August 1942
 4 years ago in Zitate
Um ein mitleidiges Herz bitte ich, wie könnte ich sonst lieben? O, da ich in allem so seicht bin, muss ich alles erbitten. Ein Kind kann mitleiden, aber ich vergesse oft die Schmerzen, die mich doch erdrĂŒcken mĂŒssten, die Schmerzen der Menschen. Und meine ohnmĂ€chtige Liebe lege ich in Deine Hand, damit sie mĂ€chtig wird.
6. August 1942